In der Schweiz wurde vor einem Jahr das beschleunigte Asyl-Verfahren eingeführt. Es soll rasche aber faire Entscheidungen bringen. Aktuell steht es in der Kritik. In den Bundeszentren herrscht ein unnötig strenges Regime. Und die Verfahrensbeschleunigung geht massiv über die ursprünglichen Ziele hinaus – dies auf Kosten der Entscheidqualität und der Fairness. (Dossier ist im Aufbau)

Offizielle Mitteilungen

 

 

Kritische Analysen

 

  • Beschleunigung darf nicht auf Kosten von Fairness und Qualität gehen (MM Flüchtlingshilfe, 4.2.2020)
    Das neue Asylverfahren wurde mit dem expliziten Anspruch eingeführt, gleichermassen schnell und fair zu sein. Die Erfahrungen des ersten Jahres zeigen, dass die Umsetzung unausgewogen erfolgt. Der Fokus der Behörden liegt auf der Beschleunigung – auf Kosten von Fairness und Qualität der Verfahren. Die SFH fordert Anpassungen, damit der Rechtsschutz seine Rolle vollumfänglich wahrnehmen kann, alle Asylsuchenden ein faires Verfahren bekommen und die Asylentscheide hohe Qualität haben.
    Faktenblatt SFH zur Bilanz des neuen Asylverfahrens (PDF)
    Interview mit SFH Chefin Miriam Behrens in der NZZ (4.2.2020)
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  • Rigides Regime in den Zentren und sehr kurze Fristen (MM amnesty international, 28.2.2020)
    Seit einem Jahr wird ein Grossteil der Asylverfahren beschleunigt in den neuen Bundesasylzentren durchgeführt. Die Asylsuchenden erhalten seit 1. März 2019 unentgeltliche Beratung und Rechtsvertretung. Problematisch sind aus Sicht von Amnesty insbesondere das stark auf Kontrolle und Sicherheit ausgerichtete Regime in den Zentren und die in Anbetracht der sehr kurzen Fristen nicht immer gewährleistete Identifizierung und Abklärung besonderer Bedürfnisse von verletzlichen Asylsuchenden.