Die Klimakrise ist ein Stresstest für unsere Demokratie. Meine Forderung: Die Schaffung eines Klimarates aus 200 per Los bestimmten Einwohner*innen. Das Parlament wird darüber entscheiden. Was ist ein Klimarat? Was kann er bringen? Wo hat’s schon funktioniert? Hier das Dossier.
Zum Klimarat-Podcast „Mehr Demokratie wagen“Die Idee, die bekannte repräsentative Demokratie (also gewählte Parlamente) und direkte Demokratie (Referenden und Initiativen zu Sachfragen) zu ergänzen mit Gremien von zufällig ausgewählten Bürger*innen ist nicht ganz neu. So hat Frankreichs Präsident Macron zum Beispiel einen zufällig aber repräsentativ zusammengesetzten Klimarat eingesetzt – und dessen Vorschläge haben viele überrascht.
Mit einer Parlamentarischen Initiative bringen die GRÜNEN die Debatte um einen Klimarat auch ins Schweizer Parlament ein (hier zum Text). Wir wollen damit die bekannten demokratischen Instrumente nicht abschaffen. Sondern ergänzen. Genauere Ausführungen von mir zum Klimarat und seinem Funktionieren finden sich auch in einem Zoom-Chat zu Bürgerräten und direkter Demokratie, zu dem ich von buergerrat.de eingeladen wurde.
Fragen und Antworten
Fragen und Antworten zum Klimarat-Konzept der GRÜNEN:
Als beratendes wissenschaftliches Organ besteht bereits heute das OcCC, das Beratende Organ für Fragen der Klimaänderung (OcCC). Es wurde Ende 1996 vom Departement des Innern (EDI) und vom Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) eingesetzt. Das Mandat wurde 2018 vom UVEK verlängert. Das OcCC hat den Auftrag, Empfehlungen strategischer Art zu Fragen der Klimaänderungen und zur Schweizer Klimapolitik aus Sicht der Wissenschaft zu Handen von Politik und Verwaltung zu formulieren.
Zudem soll der Klimarat die Möglichkeit erhalten, mit einer Supermehrheit (zwei Drittel aller Stimmen) direkt auch Klimarats-Initiativen für Verfassungsänderungen einzureichen. Diese werden entweder im Parlament vorberaten – müssen aber am Schluss, wie Volksinitiativen – auf jeden Fall auch den Stimmberechtigten vorgelegt werden, falls sie nicht zurückgezogen werden. Oder der Klimarat kann mit Zweidrittelsmehr auch entscheiden, eine Klimarat-Initiative direkt den Stimmberechtigten vorzulegen. So können grundlegende Fragen direkt und rasch Volk und Ständen unterbreitet werden.
Und wenn der Klimarat eine direkte Klimarats-Initiative lanciert, entscheiden am Schluss (wie bei einer Volksinitiative) auf jeden Fall Volk und Stände. Jede Verfassungsänderung muss also weiterhin von einer Mehrheit der Stimmberechtigten und von einer Mehrheit der Kantone angenommen werden.
Medienberichte und weitere Links