Der Tages-Anzeiger wird in den kommenden drei Tagen einen Viertel seiner Belegschaft entlassen. Natürlich: auch eine Zeitung muss ihre Brötchen verdienen. Aber: Personal-Kahlschlag und 100 Millionen Gewinn im 2008 gehen schlecht zusammen.
Das Personal wehrte sich heute gegen den „Kall-Schlag“ in der Redaktion. Trotz Wortspielen auf den Plakaten war aber die Stimmung eher gedrückt als kämpferisch. Umso mehr braucht es nun auch solidarische Zeichen von LeserInnen des Tages-Anzeigers.
Wir wollen einen 42 Millionen besseren Tagi!
Finanziell kann es dem Haus Tamedia das Wasser nicht wirklich bis zum Hals stehen. Wäre es sonst verantwortbar gewesen, von den 100 Millionen Franken Gewinn im 2008 vor einigen Tagen 42 Millionen an die Aktionäre als Dividende auszuschütten? Zeitungsaktion dürfen nicht einfach zur Cash-Cow werden. Das müssten eigentlich auch jene Mitglieder einer Verlegerfamilie wissen, die selbst mit dem Medienschaffen wenig am Hut haben. Wenn schon, dann wäre der Tagi aus einer anderen Richtung zu kritisieren: dass schon heute eher zu viel Beliebiges geschrieben wird. Die knackigen Analysen rarer wurden. Die Internetseite nur so von Tippfehlern strotzt. Genau darum finde ich: statt Redaktionskahlschlag müssen wir LeserInnen einen 42 Millionen besseren Tagi fordern.
[Update 27.5.2009 / 12:20h] Nach weniger als 24h sind bereits 100 Leute Mitglied der Facebook-Gruppe. Und das, ohne dass meines Wissens ausserhalb meiner Einladungen und im Umfeld der neuen Gruppenmitglieder auf Facebook auf die Gruppe aufmerksam gemacht wurde.