Die WählerInnen haben mich als Nationalrat nach Bern geschickt. Danke allen, die dazu beigetragen haben!
Momentan erhalte ich Dutzende von Glückwünschen – ich bitte um Verständnis wenn ich nicht alle sofort beantworten kann. Leider haben die Grünen insgesamt nicht gut abgeschnitten. Vor vier Jahren hatten wir Rückenwind. Und dazu noch Proporzglück. Heute ist der WählerInnenanteil tiefer, wie bei allen „etablierten“ Parteien. Und wir haben auch noch Proporzpech.
Dass das Resultat nun genau analysiert und die unterschiedlichen Analysen miteinander diskutiert werden, ist wichtig und richtig. Ich habe die Grünen immer als Partei verstanden, die eine gute interne Diskussionskultur hat und diese auch pflegen will. Vor Schnellschüssen halte ich mich allerdings zurück. Aus meiner Erfahrung weiss ich: manche Ereignisse lassen sich auch erst mit etwas mehr emotionaler Distanz angemessen beurteilen. Jedenfalls mir geht es so.
Gleichzeitig bleibt für mich klar: der Mechanismus in der Politik ist ein anderer, als wenn es darum geht, als Unternehmen möglichst viel Waschmittel zu verkaufen. Wenn ich als Waschmittelhersteller Umsatzeinbrüche habe, dann ändere ich vielleicht das Parfum, die Verpackung, gegebenenfalls auch biete ich ein neues, anderes Produkt an. Als Politiker aber bin ich nicht darum engagiert, weil ich meine Überzeugung möglichst so anzupassen versuche, dass sie möglichst vielen gefällt, sondern ich muss versuchen, möglichst viele von meiner Grundhaltung und den daraus entwickelten Lösungen zu überzeugen.