Ich freue mich, das Präsidium der neu gegründeten Parlamentarischen Interessegruppe „Ernährungssouveränität“ anzutreten. Aber was heisst das eigentlich: Ernährungssouveränität?Das Konzept der Ernährungssouveränität wurde von Via Campesina entworfen – der internationalen Bewegung von Kleinbauern und Landarbeitern. In die öffentliche Debatte wurde die Idee beim Welternährungsgipfel 1996 eingebracht. Ernährungssouveränität stellt eine Alternative zur neoliberalen Sicht auf die Landwirtschaft dar.
Konkret bedeutet das unter anderem:
- Hauptaufgabe der Landwirtschaft soll nicht die (agrar-industrielle) Produktion für den Export sein, sondern die lokale Produktion für Nahrungsbedarf der jeweiligen Bevölkerung.
- Möglichst viele Bauern sollen auf eigenem Land produzieren können, und LandarbeiterInnen müssen zu anständigen sozialen Bedingungen arbeiten können.
- Handelsbeziehungen müssen so aufgebaut sein, dass sie kostendeckende Preise und faire Löhne im ganzen Sektor ermöglichen
- Auf Exportsubventionen für Lebensmittel und Agrarprodukte ist zu verzichten, lokale Bauern müssen vor Billigimporten geschützt werden.
- Spekulation mit Nahrungsmitteln und „Landgrabbing“ und „Watergrabbing“ muss verboten werden
Mehr Infos geben die Mindestkriterien der Nationalen Plattform für Ernährungssouveränität (PDF) von Uniterre.