Der Referenzzinssatz bleibt historisch tief. Und wird wohl nochmals sinken. Aber die Senkung wird oft nicht weitergegeben: Jahr für Jahr zahlen MieterInnen etwa 6 Milliarden Franken zu viel Miete. Dies moniert der Mieterinnen- und Mieterverband seit Jahren.
Vorab der Service-Hinweis: Beim Mieterinnen- und Mieterverband finden Sie Merkblätter mit allen Infos, wie Sie vorgehen müssen und einen Mietzins-Rechner.
Mit viel Zahlenmaterial belegte das Präsidum des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbandes (SMV) an einer Medienkonferenz am 2. März 2015, dass die MieterInnen in der Tiefzinsphase kaum von Mietzinssenkungen profitieren konnten, welche die Vermietenden eigentlich gewähren müssten. Ziemlich verquer war dazu der Kommentar der AZ: „Jetzt habt ihr’s auch gemerkt“. Der Mieterverband habe die Tiefzinssituation verschlafen, kritisierte Andreas Schaffner, der Wirtschaftschef der Nordwestschweiz. Dabei ist die Schläfrigkeit wenn schon bei den Medien zu verorten. Denn der SMV hat kontinuierlich die immer gleich Botschaft an die Oeffentlichkeit getragen: Vermieter sollen die Senkungen von sich aus korrekt weitergeben. Und wo dies nicht der Fall ist, sollen MieterInnen die zustehende Senkung einfordern. Hier eine Liste der Medienmitteilungen zum Thema Referenzzins in den letzten Monaten. Zusätzlich informierte der Mieterinnen- und Mieterverband in Vergangenheit bei Referenzzinssenkungen mit Inseratekampagnen alle MieterInnen über ihr Recht, eine Senkung einzufordern.
Auch das Zahlenmaterial und die Statistiken, die wir am Montag präsentierten, ist nicht etwa völlig neu, sondern bloss aufdatiert. Ganz ehrlich gesagt hatte ich eher befürchtet, dass die Informationen ein weiteres Mal von den Medien achtlos beiseite geschoben würden. Aber diesmal wurden wir von der AZ positiv überrascht. Sie berichtete gross. Wir können darum den Kommentar nur mit einem Augenzwinkern zurückspielen: „Jetzt habt ihr’s auch gemerkt. Merci!“