Enttäuschung: ja. Entmutigung? Nein!Lesedauer ca. 1 Minuten

Die Stimmberechtigten haben entschieden über die Fairfood-Initiative. Und lassen die Grünen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Das lachende Auge blickt auf die Romandie: Genf, Waadt, Neuenburg und Jura sagten #FairFoodJa. Umgekehrt bleibt auf der anderen Seite des Röstigrabens viel zu tun. Packen wir’s an!

Zuerst ein Wort zu den Zahlen. Wir Grünen können mit dem Resultat natürlich nicht zufrieden sein. Denn eine Initiative will man schliesslich gewinnen. Dennoch: im Vergleich zu den anderen linken, grünen und grünliberalen Initiativen in den letzten acht Jahre braucht sich das Resultat von gestern nicht zu verstecken. Bei aller Euphorie, die mich jeweils im Vorfeld einer Abstimmung und nach guten Umfrageresultaten auch ergreift: die Schweiz ist immer noch geprägt von Stimmberechtigten Haltungen der Rechtsbürgerlichen und der bürgerlichen „Mitte“.

Quelle: admin.ch

Essen bleibt politisch

In der Romandie ist man offensichtlich viel eher bereit, gutes, faires, regionales und tierfreundlich produziertes Essen als wichtige Priorität zu setzen. Protestresolutionen gegen die unter unwürdigen Umständen produzierten Tomaten in Almeria – mit Ausbeutung der Menschen und viel Gift – fanden schon vor Jahren in den Kantonen der Romandie parlamentarische Mehrheiten. Mit Unterstützung weit über Grüne und SP hinaus.

Dieses Bewusstsein muss in der Deutschschweiz noch stärker geschaffen werden. Der Abstimmungskampf für ein #FairFoodJa hat dazu eine erste Gelegenheit geboten. Aber es ist klar: eine einzelne Kampagne kann nicht tief verwurzelte Überzeugungen ändern.